Nach Jahren des Tanzens von internationalen Volkstänzen von Schweden bis Frankreich und Israel bis England hatte ich, Hinrich Langeloh, das unbestimmte Gefühl, dass es doch auch bei uns Tänze geben muss, die es wert sind, getanzt zu werden. Diese werden sicherlich noch in den Volkstanzgruppen gehegt und gepflegt, die in den Landesarbeits-gemeinschaften Tanz bundesweit organisiert sind. Diese Tanzgruppen haben allerdings schon ein gewisses Alter erreicht und es sind häufig immer die gleichen Tänze, die getanzt werden und das in einer Art und Weise, wie sie ein jüngerer Mensch nicht gerne tanzen würde. Zudem ist dabei auch der Aspekt der Tracht immer mit dabei, was dem modernen Menschen auch etwas fremd daherkommt. Da ich aus der Folkszene komme und nicht aus der LAG-Szene, hatte ich einen anderen, wenig ideologischen Blick auf die deutschen Tänze und dachte mehr daran, dass das Tanzen dieser Tänze einfach nur Spaß machen soll und nicht unbedingt eine starre Tradition verkörpern sollte. Auf der Suche nach interessanten traditionellen Tänzen ergab es sich, dass die eine oder andere Veränderung an der alten Tanzform vorgenommen werden musste, damit ein Tanz moderner wird und so war es nur ein kurzer Weg dahin, neue Deutsche Tänze zu schaffen, zu vorhandenen Tanzmelodien oder zu neuen Tanzmelodien. Die ersten Versuche mit diesen Tänzen liefen auf dem Sommermusikfest von Rüdiger Oppermann und dies führte dann 2004 zu den ersten Deutschfolk-Tagen auf Burg Fürsteneck in Hessen. Der dortige Leiter der Bildungsstätte, Karsten Evers, ist dem Folk und Folktanz speziell sehr verbunden und hat mit mir diese Idee gleich umgesetzt. Es gab 2004 und 2005 zwei Werkstätten, zum einen für Tanz unter meiner Leitung und zum anderen für die dazugehörige Tanzmusik mit der Leitung durch Gudrun Walter (2004, Gruppe „Deitsch") und Reinhard Spielvogel (2005, Gruppe „Schmelztiegel"). 2006 und 2007 übernahmen die Hayner aus Hessen den Kurs und es kam noch eine Werkstatt für Deutsche Lieder hinzu. Leider musste danach dieses Kursangebot auf der Burg Fürsteneck eingestellt werden, wahrscheinlich aus mangelnder Nachfrage und so gab es 2008 kein Angebot für neue Deutsche Tänze. Ab 2009 gibt es jetzt mindestens ein Werkstattwochenende für alte und neue Deutsche Tänze in Hamburg-Osdorf, damit sich hier kreative Tänzerinnen und Tänzer einmal ganz dem deutschen Tanz widmen können.


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Hinrich Langeloh

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